Es ist schon ein starkes Stück, wenn Hans Gerd Wilhelm, weit vom Schuss, des unsäglichen Bergbaus unter Wohngebieten meint, der Vorsitzende der SPD Körprich Oswald Kriebs, solle sich einen Aufnahmeantrag bei den Grünen besorgen. Dies zeigt, welches Demokratie-Verständnis hier vorherrscht.
Schulmeisterhaft wirft er Herrn Kriebs vor, Parteitage zu schwänzen, Heiko Maas in Sachen Energie-Politik nicht zuzuhören und sich zu erdreisten den Finanzpolitischen Sprecher der SPD Landtagsfraktion öffentlich zu kritisieren.
Welch eine Totsünde. Aber, man kann sich ja auch selbst disqualifizieren. Mir kommen die Tränen, wenn ich lese, dass die Kohle für das Saarland ein Wirtschaftsfaktor sei. Das einzige was sie ist, sie ist ein Klotz am Bein des Saarlandes, welcher jeden notwendigen Strukturwandel zu versucht zu verhindern.
Die Wertschöpfung der Kohle ist gleich Null. Deshalb sollte man nicht so laut in den Wald rufen, denn es könnte ja sein, dass es von dort heraus, für jeden bei Hartz 4 geparkten, sowie verschiedener Berufsgruppen erschallt, welche Vorteile Bergleute haben.
Eine Daseins-Berechtigung für die Kohle, gibt es schon seit langem nicht mehr. Der Umgang mit den vom Bergbau gebeutelten Bürger, von großen Teilen der SPD spricht für sich. Das geltende Bergrecht aus dem Jahre 1865 ist der letzte Hort undemokratischen Fachrechts und umgehend abzuschaffen. Wenn die Gerechtigkeit irrt, wird sie zur widerlichsten Sache der Welt.
Franz-Josef Eckle, Kommentar zum SZ-Leserbrief des Hans Gerd Wilhelm aus Steinbach vom 01. Februar 2005