Sind wir selbst von Gott verlassen?

Niemand kann zwei Herren dienen

Herr Dechant Leist,

im Paulinus Nr. 18 vom 1. Mai 05 (Luisental: Seelsorger des Dekanats informieren sich über Bergbauprobleme) werden Sie sinngemäß mit folgenden Worten wiedergegeben:

Zitat: “Dechant Leist, der selbst aus einer Bergmannsfamilie stammt, versicherte abschließend, dass die Kirche an der Seite der Bergleute stehe und deren hohe Motivation und tief verwurzelte Frömmigkeit zu schätzen wisse.“

Die gesamte Bergbauproblematik, dazu gehören auch in besonderer Weise die Bergbaubetroffenen, möchte ich mit Ihnen an dieser Stelle nicht erörtern. Sie haben sich ja sicher bereits in Fürstenhausen orientiert und informiert.

Zu Ihrem Statement aber nun einige kritischen Worte meinerseits:

Ich betrachte Ihre obige Aussage als einen Schlag ins Gesicht aller Bergbaubetroffenen.

Übrigens:
Auch mein Vater war Bergmann,
auch ich fühle mich hochmotiviert,
auch ich bin katholisch, ob allerdings mit einer so „tief verwurzelten Frömmigkeit wie die Bergleute“ vermag ich nicht zu beurteilen.

Leider muss ich feststellen, dass nach Ihrer Aussage die Kirche nicht neben den Bergbaubetroffenen und damit auch nicht neben mir steht, denn Sie kennen ja sicher das Zitat: “Niemand kann zwei Herren dienen.“

Erstaunlich finde ich, dass Sie nicht nur in Ihrem Namen oder im Namen der von Ihnen geführten Gruppe sprechen; mich würde interessieren, wer Sie autorisiert hat, indirekt auch für das Bistum Trier und für die gesamte Kirche zu sprechen.

Auch Bergbaubetroffene sind Kirche, auch ich bin Kirche und von den –betroffenen und auch von mir waren Sie dazu nicht legitimiert.

Mit Gruß Sinnwell Toni

Hintergrund:
Den Text des Paulinus finden Sie hier