Sollte er keine DSK-Personalstatistik und nicht das isoplan-Gutachten kennen?

Leserbrief zu den „Leserbriefen“ / Thema Bergbau in letzter Zeit in der SAARBRÜCKER ZEITUNG, die vom allwissenden Kommentator nicht korrigiert wurden.

Falschaussagen in Leserbriefen

Kein halbwegs intelligenter Mensch glaubt heute noch an die ‚Unabhängigkeit‘ der Medien. Zeitungen versuchen seit eh und je den Vorwurf zu entkräften, sie seien vom Anzeigengeschäft abhängig.

Als „Ventil“ bleibt dem Leser oft nur der ‚Leserbrief‘. Aber selbst in dieser Rubrik wird mit zweierlei mass gemessen: Die Redaktion bestimmt, was oder welcher Ausschnitt gedruckt wird. Ärgerlich ist es schon, wenn die Zeitung offensichtlich falsche Aussagen verbreitet. Als Beispiel nehmen wir die unrichtigen Zahlenangaben über die Beschäftigten im Bergbau (keineswegs alle „Bergleute“) und in der sog. Mantelindustrie.

Die Zahlen – oft reine Zweckmeldungen der Kohlebefürworter – reichen von 20 000 bis 100 000 Personen!

Selbst der Bergbau-Staatssekretär konnte letzte Woche in Lebach keine verläßlichen Angaben über die DSK-Beschäftigten machen, obwohl die Zahl von 7000 evtl. schon unterschritten ist und zudem – wie bereits vor Jahren in der STEINKOHLE-Zeitschrift nachgewiesen – von einem Personal-Dauerüberhang belastet ist.

Ausserdem steht mindestens seit dem isoplan-Gutachten fest, dass nur knapp 60 Prozent der Zuliefer-Aufträge vom Saar-Bergbau ins Saarland gehen.

Während die Regierung Müller mindestens bis 2012 pro Jahr rund 9,6 Millionen Euro als sog. Anpassungsgelder für die Kohle-Frühaus dem Staatshaushalt zugesagt hat, holte die private Bergbau-Firma Hunderte von (billigeren?) Leiharbeitern ins Land.

Natürlich gibt das Unternehmen schon seit Jahren keine verlässlichen Zahlen über die Personal-Entwicklung heraus. Die „Firma“ macht weiter wie bisher – und zahlen darf der Steuerzahler!

Peter Haberer, Lebach/Saar