Der Landesverband der Bergbaubetroffenen Saar e.V. hat: „Wachgerüttelt, einen Staatsstreich durchgeführt und die Bananenrepublik SAAR ausgerufen“
Ein Staatsstreich ist laut Lexikon, der Versuch einer meist kleineren Gruppe, gewaltsam die Regierung zu stürzen und die Macht im Staat diktatorisch zu übernehmen. Putschisten sind in der Regel hohe Militärs oder Führer paramilitärischer Organisationen. In unserem Falle waren es aber Bergbaubetroffene, bewaffnet mit Bananen!
Aber lassen Sie uns die Geschichte von Anfang an erzählen:
Am 31.07.05 fand zum 14 Mal die Primsbrückendemo mit sehr großem Erfolg und öffentlichem Interesse statt. Ein gutes Gefühl für die Bergbaubetroffenen an der Saar: „ Es passiert was!“
Am 03.08.05, 08:44:36h bebte die Erde, das zweitschwerste Beben in 2005, Nr. 57 mit 3.3 und einer max. Schwinggeschwindigkeit von 13.06. Anlass wie immer zu einer Demonstration, 18.00h Lebach Treffpunkt, dann Ausführung einer geplanten Aktion:
Aktion „Wachrütteln“ 400 Demonstranten besetzten friedlich eine halbe Stunde lang die Brücke an den Kasematten, um dann als großer Demonstrationszug mit einer Rüttelplatte lärmend durch die Altstadt zu ziehen. Ein neuer Schlachtruf übertönte die Rüttelplatte und schallte durch die gut besuchte Saarlouiser Altstadt: „Hopp, Hopp, Hopp Kohleabbau stopp“ Das saarländische Fernsehen, die SZ und die Bildzeitung hielten das einzigartige Szenario fest und berichteten am nächsten Tag darüber. Alles gut… man hört und sieht uns… oder?
Am nächsten Morgen 04.08.05, 06:36:29 h, Beben Nr. 58 aus dem Flöz Grangeleisen, das zur Zeit ja ruht! Stärke 2,7 max. Schwinggeschwindigkeit 10,66. Von der DSK eine Presseerklärung, wie immer. „Man hat alles im Griff, die Maßnahmen greifen. In 14 Tagen sind wir aus dem kritischen Gebiet raus“. So geht das seit Monaten. Von den verant-wortlichen Politikern, nichts zu hören. Kein Stopp des Abbaues, wie sooft schon versprochen, sollten die Beben nicht aufhören. Wir werden weiter belogen! Die Beben und die damit verbundenen Zerstörungen gehen weiter!
Grund für den Landesverband der Bergbaubetroffenen Saar e.V. erneut innerhalb von fünf Tagen zum dritten Mal aktiv zu werden. Also noch mal 18.00h Lebach, Treffen, Aktion durchführen!
Aktion „Staatsstreich, Ausrufung der Bananenrepublik Saar“ 300 Demonstranten fuhren, von der Polizei geleitet, nach Saar-brücken. Besetzten zuerst den SR, dann die SZ, anschließend die Bildzeitung und dann noch Radio Salü…war aber nur eine Moderatorin da, die nicht raus durfte.
Manfred Jost, Vorstandssprecher des Landesverbandes klärte die „Inhaber der Medienmacht“ im Saarland über ihre Pflichten gegenüber den Bergbaubetroffenen des Saarlandes auf und forderte einen gleichen Stellenwert der Berichterstattung für die Belange der Bergbaubetroffenen des Saarlandes!
Erfolg der Aktion: Der SR hat am Samstag des gleichen Wochenendes, den Vorstandssprecher des Landesverbandes Peter Lehnert zu einem Livegespräch mit Herrn Bronder von der DSK zum Magazin „Daten der Woche“ eingeladen. Sichtlich beeindruckt vom Filmbeitrag über die Aktionen der Betroffenen, fiel es Herrn Bronder schwer, in gewohnt kühler Manier die Fragen des Moderators Joachim Weyand zu beantworten. UNSERE AKTIONEN ZEIGEN WIRKUNG – KOMMEN SIE UND ENGAGIEREN SIE SICH – KÄMPFEN SIE MIT UNS FÜR EINE ZUKUNFT OHNE ZERSTÖRUNG, OHNE KOHLE!
Termin: Kostenlose Beratung 17.08. im Gasthaus Spurk in Körprich von 19.00 bis 20.00 Uhr. Die Vorstandsmitgliedern Rechtsanwalt Karl Heinz Leidinger und Paul Klein, Schlichter beim Schiedsgericht beraten Sie in Fragen zur Schadensthematik durch den Kohleabbau