Nachlese: Enttäuschungen bei Altmeier (CDU); Anti-Bergbau-Demo am 31.Juli in Nalbach/Körprich

ohne Rücksicht auf Verluste und mit Rückendeckung durch die Bergbau-Aufsicht

Nach der Demo äusserte sich Peter Altmeier (CDU/MdB) sehr enttäuscht darüber, dass er nicht gebeten wurde, zu den über 2000 Demonstranten zu sprechen. Er wollte nicht akzeptieren, dass er in den vorangegangenen Jahren sozusagen als Platzhirsch am Rednerpult bevorzugt worden war. Ihm konnte doch nicht entgangen sein, dass sein Freund Hoffeld, der altbewährte IGAB-Vorkämpfer, sehr deutlich seine Enttäuschung ausdrückte über die unbefriedigende Kohlepolitik und DSK-willfährige Bergbau-Aufsicht der Saar-Regierung.Deutlich war seine Enttäuschung über CDU-Ministerpräsident Peter Müller zu spüren, der offenbar vergessen habe, dass er 1998 mit den Stimmen der Bergbaugeschädigten ins Amt gelangte.

Muss man noch betonen, dass die Bergbaubetroffenen mehr denn je Hilfe erwarten von den Liberalen, den Grünen und u.a. vom Nalbacher Bürgermeister Lauer, der zwar der SPD angehört, die aber den maroden Steinkohle-Bergbau am liebsten noch 50 Jahre fortsetzen will. Zum Wahnsinn des deutschen Subventionsbergbaues, der zuletzt noch eine 17-Milliarden-Euro-Spende von SPD-Kanzler Schröder erhalten hat, sprach der Gastredner aus Nordrhein-Westfahlen Dr.Papke deutliche Worte. Als FDP-Fraktionvorsitzender im NRW-Landtag war er mitverantwortlich für die Festlegung des Kohleausstiegs im Ruhrgebiet durch die Schwarz-gelbe Koalition. Er zeigte auf, dass der RAG/DSK-Konzern mit den -zig Milliarden Subventionen keine Arbeitsplätze gesichert habe, sondern abbaue.Dafür seien die Steuergelder zu schade; sie müssten in den Strukturwandel und in die Bildung investiert werden.

Von saarländischen Rednern – u.a. auch von IGAB-Landesvorsitzendem Jost aus dem Bergbau-Katastrophenort Fürstenhausen – wurde ein sofortiges Ende des Bergbaus unter Wohngebieten und des Erdbebenterrors gefordert.Zugleich wurde befürchtet, dass die Deutsche Steinkohle AG (DSK) nach der Wahl in allen Abbaufeldern weitermacht wie bisher. Bei einem sog. Info-Termin vor einer Woche in Lebach wurde deutlich, dass die Subventions-Firma DSK im Bergwerk Saar -trotz der verstärkten Bergbau-Beben den Abbau in den derzeitigen und geplanten Flözen Schwalbach, Grangeleisen und Walschied weiterbetreiben will– – ohne Rücksicht auf Verluste und mit Rückendeckung durch die Bergbau-Aufsicht !

Peter Haberer, Lebach/Saar