Wirtschaftsminister ignoriert die betroffene Bevölkerung
Rund 100 Bergbaubetroffene nahmen das Erdbeben vom Samstag zum Anlaß, sich um 18.00 Uhr bei der Polizeistation in Lebach zu treffen. Für ersten Unmut sorgte, dass sich zwar beide Kandidaten für das Lebacher Bürgermeisteramt die Erdbeben auf die Prioritätenliste gesetzt haben, von diesen aber keiner den Weg zu den besorgten Bürgern fand. Anschließend machte man sich auf den Weg zur Privatwohnung von Wirtschaftsminister Georgi, dessen Pläne für den saarländischen Bergbau mit den folgenden Zeilen in der Saarbrücker Zeitung zu lesen waren.
„Wann die Bergwerke geschlossen würden, hänge von den Subventionen und der Wirtschaftlichkeit der einzelnen Bergwerke ab. Ich bin da ganz gelassen. Das Bergwerk Ensdorf steht im Wirtschaftsranking immer ganz oben“, sagte der CDU-Politiker. Die Zusage der Landesregierung für den Bergbau reiche über das Jahr 2008 hinaus.“ (*1)
Mit diesen Zeilen wurde seitens des Wirtschaftsministers letzte Sympathien bei der betroffenen Bevölkerung verscherzt. Diese haben zunehmend den Eindruck, dass sie von der Landesregierung und dem Wirtschaftsministerium weder die Wahrheit über die weiteren Zerstörungen gesagt bekommen, noch dass man die durch Erdbeben an Gesundheit und Altersvorsorge geschädigten Bevölkerung auch nur im geringsten ernst nimmt. Ein Punkt, welcher auch durch die einseitige Nennung der Bergbaubeschäftigten bei dem Thema soziale Verträglichkeit durch Vertreter der Landesregierung zunehmend für Kritik sorgt.
Quelle:
(*1) Saarbrücker Zeitung vom 5. November. Artikel „DSK baut weitere 15.000 Stellen ab“