Bergbau-Beben – der Regierungschef feiert

Während die anderen Fastnacht feiern, werden im Umkreis von Lebach die braven Bürger zu hause an diesem Sonntag zweimal durch heftige Erdstöße geschockt.

Wie der saartext korrekt meldete, waren es zwei Bergbau-Beben jeweils mittags und abends mit einer Stärke von 2,2 bzw. 2,3. auf der Richter- Skala.Den gespürten Erschütterungen am nächsten kommt aber der in Düppenweiler gemessene Wert von 2,96 am nächsten.

Fast immer handelt es sich um eine Differenz von 0,6 zu der von DSK mitgeteilten Bebenstärke. Die ganz moderne Station im nahegelegenen Düppenweiler wird vom Landesamt für Geologie und Bergbau von Rheinland-Pfalz betrieben.

Man muss wissen, dass im Kohleland Saar keine einzige Bebenmessstation installiert ist. Die „Berghoheitsverwaltung“ an der Saar kann es sich leisten, auf eigene ( vom Bergbau-Unternehmen unabhängige ) Mess-Einrichtungen zu verzichten, obwohl mindestens seit 5 Jahren im Bereich des Bergwerks Saar sich Hunderte von BERGBAU-BEBEN ereigneten, was im deutschen Steinkohle-Bergbau einmalig ist.

Wie der saartext erwähnt, gab es erst kürzlich mit Schwingungen von über 70 mm pro Sekunde das schlimmste Beben überhaupt. Danach hat sich der Ministerpräsident Peter Müller an das private, zu 80 Prozent subventionierte Steinkohle-Unternehmen gewandt mit der Bitte, die DSK möge doch dafür sorgen, dass keine Erdbeben mehr vorkommen.Für wie dumm hält denn der Regierungschef die vom Bergbau Geschädigten, dass er ihnen nach so vielen erfolglosen, weil untauglichen Gegenmassnahmen dies erneut zumutet?

Demgegenüber lässt er sich immer wieder von Gewerkschaftsseite anhängen, es sei eine „Dummheit“ für ein Auslaufen des maroden Bergbaus einzutreten.

Herr Peter Müller, haben Sie vergessen, dass Sie doch noch als Oppositionsführer – mit Blick auf Fürstenhausen – Abhilfe für die unter dem Bergbau leidende Bevölkerung gefordert haben ? Im letzten Halbjahr haben Sie sogar vereinbart, dass aus dem maroden Landeshaushalt jährlich weiter über 11 Millionen Euro „Anpassungsgelder“für den Bergbau gezahlt werden – und zwar vorerst verlängert bis 2008! Sie müssen sich fragen lassen, wie lange noch Sie dieses Spielchen treiben wollen?

Peter Haberer, Lebach