Kriegs- oder Wirtschaftsminister?
Noch hat der Kohleabbau im Bereich der Primsmulde Süd nicht begonnen, schon spricht Wirtschaftsminister Georgi mit kernigen Worten von dem zügigen Abschluß des Genehmigungsverfahrens im Bereich der Primsmulde Nord.
„Die saarländische Landesregierung steht Gewehr bei Fuß, damit die Genehmigungs-Verfahren für das Kohleabbau-Gebiet Primsmulde Nord zügig abgeschlossen werden kann“, so Wirtschaftsminister Georgi nach einem Bericht der SZ im Saarländischen Landtag. Die Aussage, die sich eher nach einem Kriegs- als Wirtschaftsminister anhört, hat für die vom Kohlebergbau betroffenen Menschen einen bitteren Beigeschmack. Empfinden diese die massiven Auswirkungen des Steinkohleabbaus auf Mensch und Eigentum doch als gewaltsamen Eingriff in die eigenen, grundgesetzlich geschützten Rechte.
Nachdem die vor kurzem erschienene Studie des RWI Essen in aller Deutlichkeit die fehlende Sinnhaftigkeit des heimischen Steinkohlebergbaus, auch unter Berücksichtigung der Arbeitsplatzsituation untermauerte, darf sich auch Wirtschaftsminister Georgi fragen lassen, in wieweit die berechtigten Interessen – auch der beim Bergbau beschäftigten Menschen – einem privatwirtschaftlich organisiertem Unternehmen geopfert werden.