Pressemitteilung zum RAG Börsengang
Werner Müller will an die Macht – und zeigt der Politik in Deutschland gerne ein lange Nase!
Die RAG DUCK hat es schon vor einem Jahr gesagt: Der Gang der RAG aufs Börsenparkett wird und darf nicht gelingen – wenn überhaupt – wird unter den gegebenen Umständen vor 2008 ein Börsengang der RAG immer unwahrscheinlicher.
Ein heftiger Streitpunkt ist die Besetzung der zu gründenden Stiftung, die das RAG Vermögen plus Börsengewinn übernehmen soll. So soll ein Stiftungskapital von 7-9 Milliar-den € zusammenkommen, aus dem die Pensionslasten, die Bergbauschäden und die soge-nannten Ewigkeitskosten aus dem Kohlebereich bezahlt werden sollen.
Im Moment hätte die Bergbauseite in der Stiftungsbesetzung mit dem gewünschten Posten des Vorsitzenden des Stiftungskuratoriums für RAG-Chef Werner Müller einen deutlichen Stimmenüberhang.
Dies ist aber nicht im Sinne der beteiligten Revierländer Saarland und NRW. Die von RAG-Müller für das Saarland versprochenen 100 Millionen € Strukturhilfe wird man erst auszahlen, wenn die letzte Grube, das Bergwerk Saar in Ensdorf geschlossen wird… und dies sollte nach dem Wunsch von RAG Chef Werner Müller nicht vor 2018 sein. Das wieder-um setzt seinen Intimfeind Peter Müller, Ministerpräsident des Saarlandes, ziemlich unter Druck. Peter Müller steht bei den Bergbaubetroffenen im Saarland im Wort. Er macht sich für eine Schließung der letzten saarländischen Grube noch vor dem verhandelten bundes-deutschen Kohlekompromiss 2018 stark. Und natürlich will er die 100 Millionen € mit Sicherheit gerne „gewinnbringend“ vor der anstehenden Wahl 2009 im Saarland anlegen.
Aus NRW bläst Werner Müller mit jeder Woche, die bis zum Börsengang ins Land zieht, der Gegenwind immer stärker ins Gesicht. Je länger in NRW die Ewigkeitskosten, die der Berg-bau verursacht, öffentlich diskutiert werden können, umso mehr Verbündete scharen sich um die Regierung in NRW, die ihrerseits eine Zerschlagung, einen Einzelverkauf des RAG Konzerns wünscht. Dies könnte 1 Milliarde € mehr Kapital für die zu gründende Stiftung bedeuten. Geld, das die Regierung in NRW und im Saarland dringend zur Deckung des Risikos aus den Bergbauschäden und den Ewigkeitskosten benötigen. Denn geht die Stiftung in Insolvenz, werden die beiden Revierländer NRW und Saarland je zu einem Drittel und die Bundesrepublik Deutschland als Haftungsverbund für die Kosten der Steinkohleförderung in Deutschland aufkommen müssen. Und diese Verpflichtung bleibt bis in alle Ewigkeit be-stehen…deshalb heißen diese Koste im deutschen Bergbau ja auch Ewigkeitskosten!
Sollten die Bilanzzahlen, die Werner Müller am vergangenen Donnerstag in der Bilanzpresse-konferenz genannt hat, nicht so belastbar sein, wie dargestellt, sollte der Verkauf der RAG AG als Ganzes nicht den erhofften Gewinn erbringen…
…könnte es sein, dass Werner Müller allen Beteiligten eine lange Nase macht und April, April sagt…. Dann käme das den deutschen Steuerzahler teuer zustehen, denn dieser zahlt wie immer die „Zeche“. Aber dies hat die RAG DUCK schon zum 1 April letzten Jahres geschnattert….