So schnell wird in Deutschland „Geschichte geschrieben“ (s. nachstehenden Bericht), wenn die Lobby eines Konzerns Vorrang hat und am Ende vieler Verhandlungen eine Lösung steht, die selbst im erhofften Erfolgsfall des Börsengangs zu neuen Schwierigkeiten für die Bergbaubetroffenen führen kann.
In Berlin wurde am 14. Mai eine Einigung zum RAG-Börsengang erzielt. Bedauerlich ist der Ministerpräsidentenrückzug aus NRW. Zwischen dem Ministerpräsidenten und dem IGBCE-Vorsitzenden Hubertus Schmoldt sollen vor der Sitzung noch Gespräche stattgefunden haben und so sprach sich Jürgen Rüttgers letztendlich auch für den gemeinsamen Börsengang des „weißen Bereichs“ der RAG aus und für eine industriepolitisch „beste Lösung“. Nun soll noch vor der Sommerpause der Bundesregierung die geplante Stiftung zur Finanzierung der Steinkohlealtlasten erfolgen.
So bleibt abzuwarten, ob Werner Müller, der bisher anscheinend seine Forderungen im Koalitionsausschuss zum geplanten Börsengang durchsetzen konnte nun auch sein „letzter Schachzug“ gelingt und er den Vorsitz der künftigen Stiftung übernehmen wird. Unterstützung findet er hierbei von der Bergbaugewerkschaft und SPD-Vertretern in der Bundesregierung.