Nalbach 17.11.2007 21.00 Uhr
Pressemitteilung des Landesverbandes der Bergbaubetroffenen Saar e.V. (IGAB)
500 Demonstranten trafen sich heute erneut in Saarwellingen zu einer friedlichen Demonstration gegen den Bergbau im Saarland.
Von allen Rednern auf der Kundgebung wurde das Verhalten der DSK und namentlich das Aufheizen der Stimmung durch den Gewerkschaftsvorsitzenden der IGBCE Saar, Dietmar Geuskens, scharf kritisiert. Die Redner forderten die Demonstranten geschlossen auf, weiter am friedlichen Protest festzuhalten, denn nur dies garantiere den Erfolg.
Seitens des Verbandes wurde gefordert, den Strukturwandel im Saarland endlich aktiv zu gestalten und die Bergbaubetroffenen bei der Mitarbeit an diesem Prozess einzubinden. Sie forderten die Mittel, die bis 2018 für den sozialverträglichen Auslauf zur Verfügung gestellt würden, den betroffenen Gemeinden für Beschäftigungsmodelle für die ortsansässigen Bergleute auszuzahlen.
Zur Zeit arbeiten etwa 600 saarländische Bergleute, die selbst in den von Abbau betroffenen Gemeinden wohnen, in der Primsmulde Süd. Bis 2018 werden pro Bergman 1,1 Millionen € an Subventionen vom deutschen Steuerzahler bezahlt. Der Einsatz dieser Geldmenge in den betroffenen Gemeinden würde einen Strukturwandel anstoßen, durch den das Saarland wirklich zum oft ausgelobten Aufsteigerland werden kann.
Morgen, am Volkstrauertag ruft der LV der Bergbaubetroffenen Saar seine Mitglieder auf, sich einem „Trauerzug“ durch das Saarland anzuschließen.
Der Autokorso wird gegen 13.00 Uhr von Nalbach, Hubertusplatz starten. Der erste Politiker, der besucht wird, ist Oskar Lafontaine, dann Reinhold Jost, Frau Bachmann und Ulrich Commerçon. Den Abschluss wird die Übergabe eines Trauerkranzes an den Ministerpräsidenten Peter Müller bilden. Es werden Besitzurkunden und Trauerkränze überreicht. Diesen Politikern wurde in den zurückliegenden Wochen jeweils eines der Erdbeben gewidmet.
Die Bergbaubetroffenen in der Region werden aufgefordert, schwarze Tücher an die Fenster zu hängen, und Grablichter in die Fenster zu stellen.