Menschenrechte im Saarland mit Füßen getreten

Pressemitteilung Landesverband der Bergbaubetroffenen Saar e.V. (IGAB)

Nalbach den 26.11.2007- 21.30 Uhr

Im Saarland bebt die Erde

Beim Schlusslied während des Gottesdienstes in einer eben erst fertig renovierten Kirche fällt der Verputz, in einer anderen Kirche fällt das Kreuz auf den Altar. Menschen laufen panikartig aus den Häusern.

Kinder wollen nicht mehr zurück ins Haus. Eine Frau wird von einer Dachziegel am Kopf getroffen, sie kommt mit dem Notarzt ins Krankenhaus. Menschen werden mit Verdacht auf Herzinfarkt ins Krankenhaus eingeliefert.

Dies sind keine Szenen aus einem Katastrophenfilm, nein, im Saarland häufen sich diese Vorfälle. Erdbeben – ausgelöst durch den Kohleabbau – erschüttern das Land. Über 800 Erdbeben seit 2001. 44 seit Juni dieses Jahres. Heute zwei an einem Tag.

Mit einer Stärke, die nach der Baunorm DIN 4150 Häuser bis hin zum Totalschaden zerstören kann.

Die verantwortliche Politik versucht die Situation durch Aussitzen zu überleben. Das verantwortliche Bergwerk, die letzte Grube im Saarland, das Bergwerk Ensdorf, bekennt offen, dass man machtlos sei – will aber weitermachen.

Heute haben wieder über 900 Menschen friedlich gegen einen Bergbau demonstriert, der die Menschen in der betroffenen Region in der Gesundheit und in ihrem Privatvermögen schädigt.

Dann während der Demonstration, erneut ein Beben. Entsetzen und Panik in den Gesichtern der Demonstranten. Einige weinen. Handys klingeln, Ältere Menschen und Kinder die allein zuhause sind haben Angst.

Journalisten fangen O-Töne der Betroffenen ein. Überall Wut und Enttäuschung über eine Landesregierung, die sich nicht schützend vor die Bevölkerung stellt.

Saarland – ein Land im Ausnahmezustand!