…, dass man erkennt, wie lächerlich sich ein Ministerpräsident macht

Hallo Herr Peter Müller,

soeben (Samstagabend 21,47 Uhr) hat der sozialverträgliche Bergbau wieder mit einem Erdstoß die Lebacher aufgerüttelt.

Leider ist die Leitung zur Polizeidienststelle durch Anrufe blockiert. Deshalb melde ich es Ihrer Diensstelle. Denn es liegt mir daran, dass man erkennt, wie lächerlich sich ein Ministerpräsident macht, wenn er seit 8 Jahren immer wieder erklärt, man könne „die Gruben nicht von heute auf morgen zumachen“!

Jetzt haben Sie ja wieder die Möglichkeit, an die DSK einen Brief zu schreiben. Darin können Sie ja die DSK auffordern, ihren Markscheider Hagelstein wegen Verrats von Geheimnissen zu belangen. Denn dieser Mann hat in seinem (im Internet nachlesbaren) Fachvortrag vor den Experten in Sachsen Ihre Bergaufsichtsbehörde – und damit Sie und Ihren Wirtschaftsminister – in eine mißliche Lage gebracht.

Dieser DSK-Fachmann vor Ort hat (abgesehen von den anderen, als untauglich erkannten Experimenten) nämlich öffentlich bekannt, dass es keinerlei Belege (!) für die Wirksamkeit gibt, dass durch das Auseinanderziehen des Doppelstrebs 8.9/8.10 ( wörtlich Quasi-Einzelstrebbetrieb) die bergbaubedingten Erschütterungen aufhören.

Ihre nachgeordnete „Berghoheit“, der man schon seit vielen Jahren falsche oder unzureichend überprüfte Prognosen vorwerfen muss, hätte den Doppelstreb-Abbau in der Primsmulde Süd schon gar nicht genehmigen dürfen!

Das Bergamt hat in Bezug auf den auf Oktober 2008 terminierten Abbau im Streb 8.11 des Flözes Schwalbach-Ost erklärt, dass es wegen der Bergbau-Beben nach der im Juli 2004 erfolgten Genehmigung keinen Anlass zu einer erneuten Überprüfung der Schadensprognose sieht. Die Bevölkerung zwischen Lebach , Saarwellingen und Nalbach sieht mit Sorge einen neuen „Erdbeben-Terror“ auf sich zukommen.

Dabei wurden während des bereits vor einem Jahr abgeschlossenen (o.a.) Doppelstreb-Abbaus die schlimmsten in Deutschland durch den Steinkohle-Bergbau verursachten Erschütterungen registriert ! Die Schwinggeschwindigkeiten betrugen über 70 (Siebzig!) mm pro Sekunde und sind nach wissenschaftlichen Erkenntnissen absolut schädlich für Gebäude wie für die Gesundheit der Menschen.Und diese durch Häufigkeit und Stärke aussergewöhlichen Beben sind nicht in die Prognose-Schätzung der zu frühen Genehmigung für die Strebe 8.11 und 8.12 eingegangen.

Wenn Sie Ihren Worten Taten folgen lassen wollen, dann sorgen Sie dafür, dass das Bergamt erst nach einer gründlichen Prüfung die Genehmigung aufhebt oder zumindest mit neuen strengeren Auflagen versieht. Dafür kommen allerdings alle von dem öffentlich vereidigten Markscheider als unwirksam oder untauglich beurteilten Maßnahmen im bisherigen Abbau nicht infrage.

Peter Haberer, Vorstandssprecher IGAB Falscheid u.U.