IGAB – Interessengemeinschaft zur Abwendung von Bergschäden
Informationen insbesondere für Falscheid, Knorscheid mit Hoxberg, Lebach-City, Eidenborn mit Zollstock und Landsweiler. Gäste aus der Umgebung willkommen.
„Schäden für die Ewigkeit“ – Risiken und Kosten des Bergbaus
„Nach Bergbau elf Prozent der Bauten abrissreif“ hieß die neueste Meldung aus Fürstenhausen. Diesen Stadtteil Völklingens hat der gnadenlose Raubbau der Deutschen Steinkohle AG plattgemacht.
Fürstenhausen ist Mitte 2007 mit 725 von 727 bergbaugeschädigten Objekten der Rekordhalter in der Schadensbilanz .Trotz 91 Totalschäden, 449 Schieflagen und 35 Vollsicherungen hat die Bergbehörde keinen „Gemeinschaden“ feststellen können, weil es politisch nicht gewollt war!
Und die Praxis der Gerichtsbarkeit , die starr an einer überkommenen Höherbewertung privatindustrieller und staatlicher Interessen zu Ungunsten der privaten Bergbau-Geschädigten festhält, entspricht für die Betroffenen schon längst nicht mehr den Prinzipien rechtsstaatlicher Demokratie.
Das erklärt die Demo-Parole „Wo Unrecht Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht des Staatsbürgers“.
Wer Fürstenhausen nicht gesehen hat, kann sich die schlimmen materiellen Folgen und gesundheitlichen Schäden dieses jahrelangen Leidensweges für die Menschen nicht vorstellen. Der mit Milliarden Steuergeldern subventionierte Bergbau fordert von den Geschädigten OPFER an Gesundheit und privatem Vermögen zugunsten einer privilegierten Minderheit.
Im Bereich des Bergwerks Saar hat der Bergbau in 7 Jahren 679 Erdbeben ausgelöst.Von 2002 bis Mitte 2007 hat die Erde 54 mal in einer Stärke gebebt, die nach DIN 4150 den Häusern Schäden zufügt. Dreimal erreichten die Beben die Rekordhöhe bis zum 14fachen des unteren Grenzwertes auf der Schadenstabelle.
Bergbaufolgeschäden vermeiden
Die weitere Zunahme von Dauerschäden kann nur durch einen Abbau-Stopp verhindert werden. Bei einer „sozialverträglichen“, d.h. vom Staat finanzierten Personalreduzierung mit den zugesicherten Anpassungsgeldern und Frühverrentung könnte die sich verringernde Belegschaft noch jahrelang „Aufräumungsarbeiten“ leisten oder gleich „in Anpassung“ gehen.
Nach dem in Berlin unter Verschluß gehaltenen KPMG-Gutachten ist mit hohen finanziellen Risiken zu rechnen; z.B. sind im Saarland allein noch 1400 Schachtanlagen zu sichern. Große Probleme entstehen aus dem Anstieg des Grubenwassers, durch den Methangasausstoß und die „üblichen“ Bergschäden, die es weit über 7 Jahre hinaus geben wird. Denn die besondere geologische Struktur im Abbaugebiet hat ein verzögertes Absinken der Erdoberfläche zur Folge. Die Grünen im Landtag haben recht, wenn sie dem Unternehmen RAG-Kohlestiftung und der Regierung sträfliche Vernachlässigung vorwerfen, weil diese immer noch ein Arbeitsprogramm zur Bewältigung der Probleme in der Nach-Kohle-Zeit hinauszögern.
Die IGAB informiert die Lebacher Bevölkerung über die anstehenden Probleme mit dem Dokumentar-Film
am Freitag,
22.Februar
um 19.30 Uhr
im Eidenborner Kulturzentrum (ehemalige Schule)
Der Eintritt ist frei. Nach dem 45-Minuten-Film kann noch über aktuelle Fragen diskutiert werden. Kartenmaterial ist vorhanden.
Voranzeige:
Der IGAB- Landesverband führt am Montag, dem 3.März, eine FAHRT nach ESSEN durch. Abfahrt für angemeldete Teilnehmer ist gegen 6 Uhr morgens in Reisebussen. Als Eigenbeteiligung für Fahrt und Lunchpaket werden bei der Anmeldung 10 Euro erhoben. Kontakt für IGAB-Falscheid u.U. : Rudi Bitsch,Eidenborn,Auf Dragoner 8,Tel. 4775 ZIEL: Die angemeldete Demonstration vor der Zentrale von RAG-Kohlestiftung und evonik soll – rechtzeitig vor der Stillegungsplanung und dem Börsengang – den(Un)Verantwortlichen klar machen, dass die von den Bergbaufolgen betroffene saarländische Bevölkerung ihren KAMPF gegen die Fortsetzung des Abbaus mit seinem Erdbebenterror nicht aufgeben wird.