Superbeben erschüttert Saarland

Externe Links:

– ARD Tagesschau (Filmbeitrag)
– ZDF (Filmbeitrag)
– Spiegel (Textbeitrag)

Saarwellingen/Nalbach.23.02.2008.

Das bisher stärkste Erdbeben, verursacht durch den Steinkohleabbau, erschütterte am Samstag gegen 16 Uhr 31 das halbe Saarland und verbreitete Angst und Schrecken in der Bevölkerung. Ministerpäsident Peter Müller und Innenminister Meiser Klaus Meiser verschafften sich vor Ort einen Eindruck von den Schäden und Auswirkungen des Erdbebens. Zahlreiche Schornsteine, Treppen und Mauern waren eingestürzt. Das Epizentrum lag in Saarwellingen. Um die dortige Pfarrkirche sah es aus wie nach einem Bombenangriff.

Aus dem äußeren Torbogen der Kirche hatten sich Ornamentsteine gelöst und fielen zahlreich auf den Treppenaufgang. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn sich das Erdbeben eine Stunde vorher während einer Kinderbibelstunde ereignet hätte. Das vom DSK-Bergwerk Saar in der Primsmulde Süd ausgelöste Erdbeben hatte eine Stärke von 4,0 bis 4,5 auf der Richterskala. Die höchste Schwinggeschwindigkeit betrug 93,5 mm/sec.

Ein Rekordwert, der im Saarland und vermutlich in ganz Deutschland durch ein Bergwerk noch nie ausgelöst worden ist. Viele Hauseigentümer in Saarwellingen haben Angst über Nacht in ihren Häusern zu verbleiben, weshalb MP Müller zusagte, dass sie auf Kosten der DSK oder der Landesregierung in Hotels übernachten dürfen.

In Bilsdorf kam es kurz nach dem Rekord-Beben zu einer spontanen Demonstration gegen den Kohleabbau. Dabei wurde ein 61-Jähriger Rentner, der gemeinsam mit vielen anderen Demonstranten die Hauptstraße blockierte, von einem Autofahrer angefahren. Der Mann wurde leicht verletzt und ins Krankenhaus eineliefert. Derweil verkündete MP Peter Müller, dass er einen vorläufigen Abbaustopp des Bergwerkes Saar in Absprache mit der DSK verhängt habe. In Saarlouis kam es nach dem starken bergbaubedingten Erdbeben zu einem Stromausfall.

Auch bei den Dillinger Hüttenwerken kam es zu Prouduktionsstörungen. In Supermärkten fiel die Ware aus Regalen. Auch in vielen Privathäusern fielen Gegenstände aus Regalen, Schränken und gingen zu Bruch. Es gibt Gerüchte, dass die DSK im Bergwerk Saar Sprengungen vorgenommen haben soll. Dabei soll ein Bergmann schwer verletzt worden und abeblich ins Dillinger Krankenhaus eingeliefert worden sein…!?