Pressemitteilung IGAB-Saar
Der Landesverband der Bergbaubetroffenen IGAB-Saar begrüßt ausdrücklich die vom saarländischen Umweltministerium angekündigten 1000 Messstellen zur Einrichtung eines Radonkatasters im Saarland. Dies ist eine längst überfällige Maßnahme, die lediglich die Versäumnisse der Vergangenheit korrigiert und ist damit ein wesentlicher Schritt hin zu einem gesünderen und sichereren Saarland. „Zur Zeit des aktiven Bergbaus wurden in Reisbach und Schiffweiler in nicht flächendeckenden Messungen weit über die Grenzwerte hinausgehende Radonwerte gemessen. Da Radonaustritte mit bergbaubedingten Schäden einhergehen, ist gerade für die Zeit der geplanten Flutung zu befürchten, dass es zu vermehrten und unkontrollierten Radonaustritten kommt.“ sagt Peter Lehnert, Vorstandssprecher des IGAB-Landesverbandes.
Im Zuge der Pläne der RAG zur Flutung der Saargruben ist das Radon-Thema kontrovers diskutiert worden, da von verschiedenen Gutachten eine strikte Überwachung gefordert worden war, um Gesundheitsgefährdungen der Bevölkerung auszuschließen. Manfred Reiter, ebenfalls IGAB-Landessprecher, stellt dazu fest: „Die Entstehung neuer Brüche durch die Flutung wird von verschiedenen Gutachten bestätigt. Hier sehe ich ein großes Risiko der Flutung: unkontrollierte Radonaustritte.“ Und Patricia Bauer von der IGAB Saar Ost fügt hinzu: „Auch wenn die RAG – auf welcher wissenschaftlichen Grundlage sei dahingestellt – eine Zunahme der Radonbelastung für unwahrscheinlich hält, heißt das nicht, dass diese Auffassung durch Tatsachen belegt ist. Vielmehr scheint es sich dabei um Wunschdenken der RAG zu handeln, um ihren wirtschaftlichen Zielsetzungen näherzukommen.“
Die IGAB Saar fordert eine sofortige und flächendeckende Erfassung der Radonaustritte im Saarland, die in für die Bevölkerung verständlicher Weise die Radonbelastung in Kellern und Wohnräumen offenlegt.